Fest der Demokratie in Bad Harzburg

Die  lokale Gruppe von Pax Christi hatte zu einem Demokratiefest in den Kurpark eingeladen und alle, alle kamen (bis auf den „grünen“ Harzburger Bürgermeister). Bei lockerer Stimmung, vielen Ständen, Aktionen und Informationen entwickelte sich in schönster Sommersonne ein beeindruckendes Fest rund um das Grundgesetz. Am Vortag der Wahlen zum Europäischen Parlament wurde geredet, diskutiert, genossen und neugierig wahrgenommen, was denn andere in Bad Harzburg zur Verteidigung der Grundrechte gegen Rechtsextreme und neue Nazis tun. Mehrere Bands und Gesangsgruppen traten auf und es wurde getanzt.
Pulse of Europe Goslar musste sich nicht lange bitten lassen und war mit einem großen Angebot für Kinder und Erwachsene dabei.

Europäisches Weinfest und europäisches Kochen

Es regnete in Strömen, als Mitglieder von Pulse of Europe das Europäische Weinfest auf den Goslarschen Höfen eröffnete. Und trotzdem waren 60 Besucher und Besucherinnen gekommen, um Weine aus acht Ländern zu probieren. Mancher trank zum ersten Mal rumänischen oder ungarischen Wein.
Esther Ohnesorge führte in die europäischen Weinanbaugebiete ein, Reingart Broicher steuerte Politisches insbesondere aus Ungarn dazu. Die Tische draußen blieben angesichts des Wetters ungenutzt. Um so mehr genoss man leckere Weine und diverse essbare Kleinigkeiten. Preisschilder gab es nicht, um Spenden wurde gebeten.
Schon tags zuvor, hatte der Pulse zu einem europäischen Kochen in die BBS Goslar eingeladen. Brigitte Harder vermittelte zwischen Schmackhaftem und Informativen./
Auf beiden  Veranstaltungen wurde immer wieder auf die Notwendigkeit hingewiesen, am 9. Juni zu wählen.

Kreatives Kinderfest in Goslar

Kinder für Europa
Der Stand von Pulse of Europe hatte auf dem diesjährigen Kreativen Kinderfest vor der Kaiserpfalz Goslar mächtigen Zulauf. Medaillen wurden ausgeschnitten, Wimpel verfertigt, Grüße gestempelt und Materialien vom Informationstisch mitgenommen. Ein zwischenzeitlicher Wolkenbruch konnte die gute Stimmung nicht trüben.
Die alten Meister und jungen Hüpfer der Goslarer Gruppe assistierten den Jüngsten und beantworteten Fragen zu Europa und den Europa-Wahlen.

Wahlen zum Europäischen Parlament

Am 12.5. stellten sich fünf Kandidat/innen für das Europäische Parlament in der Goslarer Marktkirche dem Publikum vor. Sie wurden befragt von den Redakteuren der Goslarschen Zeitung, Sabine Kempfer und Jörg Kleine. Eingeladen hatte Pulse of Europe Goslar. Ein umfangreiches Materialangebot begleitete die Veranstaltung, die über zwei Stunden dauerte.

v. li. Viola von Cramon-Taubadel, MdEP (Bündnis 90/die Grünen), Manon Luther (SPD), Marianne Esders (Die Linke), Calvin Rall (FDP), Lena Düpont, MdEP (CDU). Connor Geiger (Volt) war aus Krankheitsgünden verhindert.

Der Infostand von Pulse of Europe Goslar wurde gut genutzt.

Rechtsradikale in Europa – 120 Besucher und Besucherinnen

Der Raum „Arcachon“ im Kulturmarktplatz war überfüllt. Zehn Tage nach der Demonstration auf dem Goslarer Marktplatz hatte Pulse of Europe Goslar gemeinsam mit dem Bündnis gegen Rechtsextremismus zu dem Thema „Herausforderung für die Demokratie: Die radikale Rechte in Europa“ eingeladen. Es referierte vor 120 Besuchern Politikwissenschaftler Dr. Thomas Greven, Privatdozent an der Freien Universität Berlin und Politikberater.
Hans Georg Ruhe vom Pulse of Europe führte in das Thema ein. Er forderte auf, diese europafeindliche Partei bei den kommenden Wahlen, insbesondere bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 2024 zu stoppen.

Thomas Greven zeigte die großen gemeinsamen Linien des gegenwärtigen europäischen Rechtsruckes auf. Es seien weniger die ökonomisch Abgehängten, die rechtsradikale Parteien wählten, sondern eher der untere Mittelstand, der um seine ökonomische Basis fürchte. Diese Furcht führe zu einer „Transformationsmüdigkeit“, man sei immer weniger bereit, nach gesellschaftlich akzeptierten Reformen zu suchen und lehne jeden Eingriff in die eigenen Privilegien ab. Gepaart sei diese Haltung mit einer „Offenheitsmüdigkeit“ gegenüber den kulturellen Veränderungen in den Gesellschaften. Beispielhaft führte er die Genderdebatte, die Diskussionen um queere Gleichberechtigung oder sprachliche Neuorientierungen an. So berechtigt diese Forderungen seien, so überfordert fühlten sich manche Schichten der Gesellschaft. Sie griffen zu einfachen, rückwärts gewandten Lösungen. Greven stellte die Entwicklungen auch auf dem Hintergrund der Debatten in Frankreich oder Ungarn dar. Eine vergleichbare Entwicklung sah der Amerika-Kenner zudem in den USA, die sich schon vor Trump andeutet hätte. Der Populismus der AfD und anderer rechter Parteien in Europa insbesondere in der Migrationsfrage tue das Übriges dazu.
In der Diskussion wurde nach Aktionsmöglichkeiten gefragt: Dr. Thomas Greven forderte auf, breit gegen diese Entwicklung anzugehen. Man müsse den Mut haben, politische Gegensätze zugunsten des großen Ganzen hinten anzustellen. In den Kampf zur Verteidigung der Demokratie müssten Linke wie Konservative und demokratische Rechte eingebunden werden. „Wir müssen zusammen streiten!“ Der Mut, in öffentlichen und privaten Gesprächen Lügen oder demokratiefeindliche Positionen zu markieren, müsse zunehmen. Er persönlich verzichte mittlerweile auf jeden Konsum der sogenannten sozialen Medien. „Ich tue mir diesen Dreck nicht mehr an.“

1848 – Der Freiheit eine Bahn

Aktuelle Information: Die Veranstaltung vom 16.11.2023 wurde wegen Krankheit verlegt.
Sie findet nun am Donnerstag, den 30.11.2023 um 19 Uhr im Haus der Kirche, Lutherstraße, Bad Harzburg statt. Anmeldungen schicken Sie bitte weiterhin per Mail an kontakt@poe-goslar.de

Das Forum der Goslarschen Höfe war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Szenische Collage „1848 – Der Freiheit eine Bahn!“ begann. Gedichte, Lieder, zeitgenössische Texte, Bilder und historische Informationen stellten die revoultionäre Situation 1848 in Goslar, Bad Harzburg und in Europa dar. Gefördert von „Demokratie leben“ war der Abend von Pulse of Europe Goslar und Spurensuche Harzregion veranstaltet worden.
Autoren und Akteure waren der Schauspieler Richard Maschke, Hans Georg Ruhe (Pulse of Europe) und Markus Weber (Spurensuche Harzregion e.V.). Ein umfangreiches Textheft mit Chronologie der lokalen Ereignisse begleitete die Präsentation.
Die 100 Zuschauenden bedachten die Vorstellung mit langem Beifall. Eine Wiederholung findet im Haus der Kirche Bad Harzburg am Donnerstag, 16.11. um 19.00 Uhr statt – wegen der Krankheit eines Darstellers wird die Veranstaltung verschoben. Es sind noch einzelne Plätze verfügbar. Der Eintritt ist kostenlos, eine Voranmeldung erwünscht: kontakt@poe-goslar.de

 

PoE Goslar beim Kreativen Kinderfest

Auch in diesem Jahr beteiligte sich die Pulse of Europe Gruppe Goslar mit einer Aktion an dem Kreativen Kinderfest. Am 25.6. waren wir mit einigen Helfern unserer Gruppe bereit, uns dem Ansturm der Kinderscharen zu stellen. In diesem Jahr haben die Kinder eine Karte mit Friedenstaube und Europazeichen selbst gestaltet. Sie schrieben oder malten einen Gruß und versahen die Karte mit ihrer Adresse. Diese steckten sie in eine der vorbereiteten Boxen der Partnerstädte Goslars: Forrester (Schottland), Windsor (England), Brzeg (Polen), Beroun (Tschechien), Raanana (Israel), Arcachon (Frankreich).
Die Karten wurden anschließend in die verschiedenen Partnerstädte geschickt, um dort an Kinder in den Schulen verteilt zu werden. Unsere Hoffnung ist, dass sich viele Kinder zurückmelden, um so einen Austausch anzubahnen.
Die Aktion wurde sehr gut angenommen. Es gab nette Rückmeldungen und viele Gespräche mit den begleitenden Eltern, die mit diesem Verfahren einverstanden waren.

 

Jüdisches Leben in Bad Harzburg

Mit der Führung „Jüdisches Leben in Bad Harzburg“ erinnert Pulse of Europe Goslar an die weitgehende Auslöschung des europäischen Judentum im letzten Jahrhundert. Markus Weber, Autor und ausgewiesener Kenner der Materie und Mitarbeiter des Vereins „Spurensuche“, hat die dreißig Teilnehmer*innen durch die Stadt geführt und über markante Orte informiert.

Bad Harzburg war lange bevorzugtes Ziel jüdischer Badegäste. Es galt als Ort, in dem Juden besonders willkommen waren. Das änderte sich zunächst schleichend und dann im Nationalsozialismus immer brutaler. Weber hat sich ausführlich in seinem Buch „Das ist Deutschland…und es gehört uns allen: Juden zwischen Akzeptanz und Verfolgung im Kurort Bad Harzburg“ (ISBN 978-3-944939-19-3) mit der Thematik auseinandergesetzt.

Täter und Opfer der NS-Gewaltherrschaft


Nach der Führung mit Schülern und Schülerinnen der AGG auf den Spuren Goslarer Juden, hat Pulse of Europe Goslar mit einer weiteren Veranstaltung auf die Leidensgeschichte Europas aufmerksam gemacht. Oliver Turk und Erika Hauff-Cramer vom Verein „Spurensuche“ führten die Aktiven und ihre Gäste über den Friedhof Hildesheimer Straße, der Zeugnis gibt über die Geschichte: Gräber von Zwangsarbeitern aus ganz Europa, Soldatengräber der großen Kriege, Ruhestätten hoher Nationalsozialisten – nicht nur des SS-Führers Darré, sondern auch anderer einflussreicher Protagonisten.

Turk und Hauff-Cramer berichteten über das Schicksal der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen. Sie klärten darüber auf, dass auf dem Soldatenfeld des Friedhofs auch Bombenopfer aus der Stadt bestattet seien, also nicht nur „Kameraden“.
Gemeinsam gedachten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Toten und Ermordeten, die in Goslar ihre letzte Ruhe gefunden haben.

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